Angst, was ist Angst? Wir alle wissen, Angst ist ein Gefühl, ein Zustand der Besorgnis in bedrohenden Situationen. Per Definition bedeutet Angst: „Angst [engl. anxiety; althd. angust, verwandt mit lat. angustus], emotionaler Zustand, gekennzeichnet durch Anspannung, Besorgtheit, Nervosität, innere Unruhe und Furcht vor zukünftigen Ereignissen.“
Angst entsteht in unserem Kopf, hauptsächlich durch unsere Gedanken. Menschen denken etwa 60‘000 Gedanken pro Tag, einfach so, für sich selbst in ihrem Kopf… und die meisten davon sind negativ, was unausweichlich irgendwann, in irgend einer Situation zu Angst führt. Laut Psychologie Ist unser Gehirn grundsätzlich darauf gepolt, eher die Probleme zu sehen als die positive Dinge. Das ist ein Überbleibsel der Evolution und war überlebenswichtig: Wir müssen überleben, also müssen wir achtsam gegenüber Gefahren und potenziellen Problem sein. Zudem gewöhnen wir uns sehr schnell an einen Wohlstand, weshalb wir kleine, schöne Dinge viel schneller aus den Augen verlieren bzw. diese als Selbstverständlich betrachten. Somit schenken wir diesen weniger Aufmerksamkeit als den negativen Dingen. Natürlich gilt auch hier: keine Regel ohne Ausnahme!
Wer meine Artikel schon länger verfolgt, kennt bestimmt mein Experiment mit den schönen Momenten. Dieser Beitrag lehnt sich etwas an jenen an, geht aber grundsätzlich nicht darum, die schönen Dinge im Leben hervorzuheben sondern im allgemeinen unsere Sicht- und vor allem unsere Denkweise zu verändern. Wir müssen aufhören unseren Gedanken viel zu viel Raum zu geben, denn sonst machen sie mit uns, was sie wollen.
Um in solch nervenaufreibenden Zeiten, wie wir sie aktuell erleben, etwas gelassener und ruhiger werden zu können, müssen wir lernen, nicht immer gleich den Teufel an die Wand zu malen. Meine Mama sagte zu mir, als ich wieder einmal dachte, die Welt würde untergehen: „denk daran, mein Kind, die Suppe wird niemals so heiss gegessen wie sie gekocht wird!“ - Unsere Gedanken sind oft viel schlimmer, als es die Realität sein wird. Wir müssen lernen, Gedanken und Ängste von der Realität und dem Hier und Jetzt zu unterscheiden. Denn bekanntlich ist Angst kein guter Ratgeber. Angst lässt uns unsere Weitsicht verlieren. Angst verhält sich demnach wie ein umgekehrtes Fernrohr, wir betrachten Dinge nicht mehr genau und aus der Ferne, sondern haben Scheuklappen auf und einen Tunnelblick, nur noch auf dir Angst und die, damit verbundenen, negativen Gedanken gerichtet. Diese ungewisse Zukunft, diese Unsicherheit, die derzeit unter uns weilt, lässt uns in negativen Gedanken schwimmen. Die Ängsten, die wir so Tag für Tag durchdenken, die vielleicht (und sehr wahrscheinlich) am Schluss niemals so eintreffen werden, rauben uns Energie und Kraft. Diese Gedanken und Ängste bauen sich um uns auf und wirken wie ein Gefängnis, aus dem wir nicht mehr zu entkommen scheinen. Und doch ist es nicht unmöglich, aus diesem Teufelskreis von Ängsten und negativen Gedanken auszubrechen.
Unser Verstand ist wie ein freches Kind. Je mehr wir ihm sagen, was er unterlassen soll, umso mehr macht es ihm Spass, genau das zu tun. Also, je mehr wir versuchen, nicht an etwas zu denken, desto stärker wird der Gedanke (wir alle kennen das Beispiel mit dem rosa Elefanten, denkt also jetzt bitte nicht an einen rosa Elefanten ;-) ). Zusammengefasst: Unser Wunsch, positiver zu denken, führt unweigerlich dazu, dass wir uns verstärkt auf unsere negativen Gedanken konzentrieren und sie dadurch noch stärker werden. Die einzige Lösung um da wieder raus zu kommen ist, dass wir kritisch gegenüber unseren Gedanken sind... DENN Gedanken sind NUR Gedanken! So überraschend es klingen mag: Was wir denken, ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass wir unseren Gedanken alles glauben. Oft vergessen wir, dass unsere Gedankenflüsse nur Annahmen, Bilder und Geschichten in unserem Kopf sind – und diese müssen keinesfalls der Wahrheit entsprechen. Sobald wir das begriffen haben, können wir anfangen, unsere Gedanke anders zu werten. Wir können zwar unsere Gedanken nicht kontrollieren aber wir können einen kleine Trick anwenden: wann immer wir das nächste Mal eine störende Denkweise haben, begeben wir uns in die Position des neutralen Beobachters. Anstatt unser Denken zu bewerten, uns in ihm zu verlieren oder uns dafür zu verurteilen, beobachten wir einfach nur. In dem Moment, in dem wir unser Denken beobachten, verlieren die Gedanken einen Grossteil ihrer Macht.
Ich kann euch hier kein Patentrezept geben, wie ihr das „Beobachten“ am besten anstellt. Ich musste es auch zuerst lernen und verstehen. Was mir besonders gut hilft ist meine Angst jemandem zu erzählen. In dem Moment, in dem ich meine Gedanken laut ausspreche, genau erzähle was in mir diese Angst auslöst, in dem Moment verflüchtigt sich meine Angst wieder und ich merke, dass es lediglich ein Netz aus wirren Gedanken war. Ebenso möchte ich euch noch einen Tipp mit auf den Weg geben: Auch die Art und Weise, wie wir sprechen beeinflusst unsere Gedanken und unsere Ängste. Wenn wir im Vorhinein sagen „dieser Blödsinn wird sicher noch 10 Jahre dauern“ versetzen wir unseren Verstand wieder in den Ansgtmodus „oh weia, noch 10 Jahre, aber in den nächsten 10 Jahren wollte ich doch….aber das geht dann nicht, dann kann ich ja gar nicht…“, besser wäre es doch zu sagen „ich bin gespannt, wie lange das noch dauert“, somit geht man mit Interesse an die Sache heran. Auch Humor und ein Funken Ironie hilft ungemein, Dinge gelassener zu sehen: „wenn das noch lange so weiter geht hol ich mir Popcorn, das ist ja wie im Kino!“
Ihr seht, wir können zwar nicht bestimmen was wir Denken, aber wir könne unser Denken beeinflussen, durch unsere Handlungen und dadurch, wie wir unser Denken bewerten.
In diesem Sinne „stay strong and keep smiling“
Eure LöwenMama
Sybille
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Papa (Dienstag, 26 Oktober 2021 22:04)
Eifach wie immer super usdruckt und erklärt❤️
Wolfgang (Mittwoch, 27 Oktober 2021 19:15)
Sehr schön geschrieben.
Danke