Das Experiment mit den schönen Momenten

Jeder von uns kennt es, es gibt Tage, da scheint alles, aber wirklich alles schief zu gehen. Schon von frühmorgens ziehen sich die negativen Ereignisse so durch den Tag, bis wir abends müde und ausgelaugt ins Bett fallen. Doch ist das wirklich so? Liegt es wirklich an bestimmten Tagen, oder doch eher an unserer Einstellung zum Tag.

 

Als ich vor einiger Zeit wieder einmal so einen "scheiss Tag" hatte, meinte mein Papa zu mir, er habe was Tolles gelesen. Ein kleines Experiment, um sich bewusst zu werden, dass uns ganz oft etwas Gutes passiert. Man nehme dazu eine Hand voll Reiskörner und stecke sie in die rechte Hosentasche (beliebig natürlich auch in die Linke). Für jedes gute Ereignis, jeder schöne Moment, der uns am Tag passiert, wandert ein Reiskorn von der vollen Hosentasche in die noch leere. So wandern über den Tag verteilt viele kleine Reiskörner als Sinnbild von positiven Erlebnissen von einer Hosentasche in die andere. Für schlechte oder weniger positive Situationen muss aber kein Reiskorn zurückgelegt werden. Es geht hierbei nicht darum, das Positive mit dem Negativen zu vergleichen, sondern es geht darum zu sehen, wieviel Gutes uns tatsächlich über den Tag verteilt geschieht.

 

Heute morgen habe ich mich dann ganz spontan dazu entschlossen, dieses Experiment durchzuführen und meine Erfahrung mit euch zu teilen. Nur, das mit den Reiskörnern muss ich etwas anders angehen. Würde ich eine Ladung Reis in meine Hosentasche stecken hätte ich bald eine Ladung gekochter Reis in der Waschmaschine - sowas wie „Taschen leeren bevor man Wäsche wäscht“ gibts bei mir nicht, Geldwäsche garantiert ;-)!

Also, kein Reis, keine Steine, kein Holz, keine Kugeln, nichts für die Hosentasche… aber zum Glück gibt es da Etwas, was die moderne LöwenMama (fast) immer bei sich trägt, das Handy! Somit wurden alle tollen Momente vom heutigen Tag kurzerhand in der Notizenapp in Stichworten abgespeichert. Da stehen jetzt nun Dinge wie: „LöwenSohn Arm schlafen“ oder „LöwenTochter Elektro-Haare“. Ihr denkt euch jetzt bestimmt, dass ich übergeschnappt bin, kann gut sein, wie soll ich au anders in Zeiten von C ;-)! Aber nein, bezüglich meinem Experiment bin ich alles andere als übergeschnappt. Ich hab heute echt einen tollen und glücklichen Tag erlebt.

 

Ich wollte eigendlich alle meine tollen Momente von heute mit euch teilen. Doch es waren einige und beim Erleutern des dritten Ereignisses habe ich festgestellt, dass diese Momente ausschliesslich mir und meiner Familie gehören. Für euch ist es nicht wichtig, was ich erlebt habe, für euch sind lediglich meine Erkenntnis und Erfahrung in Bezug auf das Experiment wichtig. Und diese teile ich sehr gerne mit euch:

 

Anfangs tat ich mir schwer, zu definieren, was ein schöner Moment ist. Wie schön, wie gut oder wie positiv muss er denn sein, damit er als "schöner Moment" zählt. Das ist eigentlich nicht wichtig, das Einzige was zählt ist, dass dieser Moment, diese Situation mich gut fühlen lässt, dass es sich richtig und gut anfühlt. Auch wenn es "nur" ein wundervolles, herzhaftes Lachen eines meiner LöwenKinder ist, es macht mich glücklich, es fühlt sich richtig an. So habe ich den ganzen Tag bewusst meine Augen und Ohren nach solchen kleinen Dingen offen gehalten. Es ist überwältigend, was man alles erlebt, BEWUSST erlebt, BEWUSST fühlt, BEWUSST wahrnimmt. Natürlich gab es heute auch weniger erfreuliche Situation, Situationen, die ich mir anders erwünscht hätte. Aber ich habe diese einfach angenommen und beiseite gelegt, denn heute ging es nur um das Positive! Erstaunlicher Weise war dies einfacher, als ich gedacht habe. Ich suchte regelrecht nach neuen, schönen Momenten, habe mir überlegt, was ich denn alles in meine Notizenapp schreiben kann, hab mich jedes Mal wahnsinnig gefreut, wenn ich neue Worte darin tippen konnte. Es ist eine wundervolle Methode, sich bewusst zu werden, wie wunderschön unser Leben auch in schweren Zeiten ist. Wir dürfen auf keinen Fall vergessen, dass auch in dunklen Zeiten immer irgendwo ein Licht scheint - geht und sucht diese Lichter, sie sind es wert!

 

Es ist wichtig, dass wir unser Denken ändern. Dass wir unsere Energie in das Sammeln von positiven Dingen investieren anstatt uns über negative Dinge aufregen, die wir sowieso nicht ändern können. Akzeptiert negative Momente, denn sie gehören zum Leben dazu, aber widmet ihnen so wenig Energie und Aufmerksamkeit wie nötig. Feiert dafür die noch so kleinen, schönen Momente in eurem Leben, schreibt sie euch auf, teil sie mit wem auch immer ihr möchtet. Geniesst euer Leben, denn wir leben es nur einmal.

 

In diesem Sinne "stay strong and keep smiling"

 

Eure LöwenMama

Sybille 

      

PS: Das Langzeit-Experiment ist gestartet! Ich möchte diese Denkweise wirklich gerne beibehalten. Wie lange ich es durchziehe und wie (und ob) sich mein Leben dadurch verändert werde ich zu einem spärteren Zeitpunkt in einem Teil 2-Artikel berichten.